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Fundstücke

Auf meinem Streifzug durch Zürichs Brockenhäuser habe ich mal wieder einen tollen Fund gemacht: Bettina Hürlimanns «Die Welt im Bilderbuch.» Bettina Hürlimann war die Tochter von Irmgard und Gustav Kiepenheuer, der 1909 den gleichnamigen Gustav Kiepenheuer Verlag gründete, und Mutter der bekannten Kinder- und Jugendbuchautorin Regine Schindler.

Sie nimmt uns mit auf eine Reise quer durch die Welt der damals aktuellen Bilderbücher. Wir lernen den deutschsprachigen Bilderbuchmarkt kennen, den skandinavischen, französischen und englischen, schauen nach Osteuropa und wagen sogar den Blick über den grossen Teich nach Amerika. Auch den asiatischen Markt lässt Hürlimann auf ihrer Reise nicht aus. Das Buch ist ein Stelldichein der prägenden Illustratorinnen und Autoren der damaligen Zeit: von Celestino Piatti, Alois Carigiet und Felix Hofmann über Tove Jansson, Maurice Sendak, John Burnhingham und Astrid Lindren- niemand, der Rang und Namen hat, fehlt in diesem Nachschlagewerk. Und auch wenn fast alle Namen bekannt sind, so gibt es doch viel Neues zu entdecken: Geschichten von Astrdid Lindgren, die nicht ins Deutsche übersetzt wurden, Figuren von Dick Bruna, die wir in der Schweiz nicht kennen oder experimentelle Illustrationen zu Grimms «Die sieben Raben.» Der spannenste Fund im Buch war für mich aber Wanja Lavaters exmperimentelle Ausgabe des «Wilhelm Tell». Dieses kleine Büchlein, welches den Text durch Zeichen ersetzt und die bekannte Tell-Geschichte so auf ganz neue Weise erzählt, ist im letzen Jahr im NordSüd-Verlag neu aufgelegt worden. So schliesst sich der Kreis und nach dem Abstecher ins Jahr 1965 landen wir mit diesem Eintrag wieder in der Gegenwart.

Veröffentlicht am 02.03.2020

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