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Newsletter: Von Pupsen, Popeln und anderen ekligen Dingen

Nasebohren gehört sich nicht, das weiss jedes Kind. Ob das Tiere genauso sehen? Der kleine Elefant im Buch «Nasebohren ist schön», ist da schon mal ganz anderer Meinung. Und über das, was hinten aus Menschen und Tieren rauskommt, reden zumindest die Erwachsenen auch nicht so gerne. Dabei ist Kacke- uuups, hier kommt also das Wort- überhaupt nichts Schlimmes, im Gegenteil: im Buch «Das Bärenhäufchen» erfahren wir, wozu so ein Häufchen gut sein kann. Und dass dieses Häufchen, welches da rauskommt, bei allen Tieren (und auch Menschen) anders aussieht, das weiss natürlich auch jedes Kind. Doch wisst ihr auch, welches Häufchen zu welchem Tier gehört? Wenn ja, dann ist es bestimmt ein Klacks für euch, das Spiel «Tierkacke-Bingo» zu gewinnen. Wie ihr seht, gibt es doch eine ganze Menge Bücher und Spiele, die sich den Ausscheidungen der Menschen und Tiere widmen. Höchste Zeit also, einen genauen Blick darauf zu werfen und euch eine kleine Auswahl zusammenzustellen.

Bilderbücher:

Daniela Kulot: Nasebohren ist schön. Thienemann.

«Nasebohren ist schön», sagt Elefant. Und mit dieser Meinung steht er nicht alleine da. Auch seine Nachbarin, die kleine Maus, steckt sich gerne ihren Finger ins Näschen. Auch der Frosch würde gerne Nasebohren, doch seine Mama verbietet es ihn. Warum, das weiss der kleine Frosch nicht. Ob ihm Maus und Elefant mit einer Antwort weiterhelfen können? Nein, können sie nicht. Also beschliessen die drei Freunde, Mama Frosch gleich selbst zu fragen. «Warum ist Nasebohren für Frösche verboten?» «Da bleibt der Finger in der Nase stecken», sagt Frau Frosch, «und geht niiiiiiiiiiiie wieder raus!» Kommt euch diese Antwort irgendwie bekannt vor? Frosch, Maus und Elefant jedenfalls wird plötzlich ziemlich mulmig zu Mute. Schnell eilen sie zu Papa Maus und zu Mama Elefant. Was die wohl zum Thema Nasebohren zu sagen haben? Das sei an dieser Stelle nicht verraten. Nur so viel: auch Mamas und Papas wissen nicht immer so genau Bescheid. Und wenn euch die Antworten verdächtig vorkommen, dann fragt doch lieber mal noch Oma und Opa……

Linda Wolfsgruber: Das Bärenhäufchen. Kunstanstifter.

Der kleine Teich im Wald ist ein beliebter Treffpunkt für die Tiere. Bär, Eichhörnchen, Vögel oder der Fuchs: sie alle kommen hierher, um einen Schwatz zu halten, sich zu erfrischen und etwas zu trinken. Doch eines Tages fahren die Bagger auf und rund um diesen Teich entstehen immer mehr Häuser. Der Wald wird zurückgedrängt, der Weg zum Wasser immer gefährlicher. Das wollen sich die Tiere nicht gefallen lassen. Sie schmieden einen Plan: Die Vögel werfen Kirschkerne über der Stadt ab, das Eichhörnchen versteckt mehr Nüsse, als es essen kann in den Mauerritzen. Und der Bär? Der Bär macht Häufchen. Als nach dem langen Winter endlich der Frühling erwacht, entstehen aus diesen Häufchen wunderschöne Pflanzen- die Natur erobert sich ihren Platz zurück und begeistert auch die Menschen mit ihrer vielfältigen Schönheit. «Das Bärenhäufchen» ist ein poetisches, fantastisches Bilderbuch, ein modernes Märchen. Ganz nebenbei erfährt man beim Lesen, wozu Tierkacke gut sein kann…..

Sachbücher:

Mariona Tolosa Sisteré: Das geheime Leben der Popel. Knesebeck

Dieses ungewöhnliche Sachbuch verrät uns die wichtigsten Fakten über Popel und geht dabei nicht zimperlich vor. Gleich auf der ersten Doppelseite ist zu sehen, was man mit Popeln alles machen kann: Taschentücher vollschnäuzen, aus der Nase popeln, eine Schnoddernase produzieren, unter den Tisch kleben (ja nicht!!!!!) oder essen (igitt, wie eklig!!!). Nach diesem ungewöhnlichen Einstieg wird es dann aber etwas wissenschaftlicher. Wir erfahren, warum Popel und Schnodder ein wichtiger Abwehrmechanismus für unseren Körper sind, woraus sie bestehen, wo sie entstehen, wie man Schnodder auf anständige Weise loswird und wieso Schleim verschiedene Farbe haben kann. Zudem werden die verschiedenen Lautäusserungen beim Niesen vorgestellt und auch ein Blick ins Tierreich fehlt nicht. Zum Abschluss wartet ein kleines Quiz auf die Schnodder-Expert:innen. «Das geheime Leben der Popel» ist ein spannendes Sachbilderbuch für kleine Leserinnen und Leser. Die Texte sind kurz und informativ, die Illustrationen bunt und ausdrucksstark, sie tragen viel dazu bei, dass man das Buch mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen immer wieder durchblättert.

Malin Klingenberg: Das geheime Leben der Pupse. Helvetiq.

Nicht nur Popel führen ein geheimes Leben, auch der Alltag der Pupse spielt sich vorwiegend im Geheimen ab, da wir uns Menschen lieber nicht zu genau mit diesen stinkenden Gasen befassen. Zu Recht? Malin Klingenberg ist da ganz anderer Meinung! Mit ihrem neuen Buch will sie uns Menschen (vor allem den Erwachsenen) die Berührungsängste nehmen und aufzeigen, dass Pupse etwas völlig normales und natürliches sind. In gelungenen Reimen führt uns Klingenberg von der Stadt in die Berge, vom Sportstadion in die Tiefen des Meeres, von der Restaurantküche ins 5-Sterne-Hotel und vom Königspalast in den Weltraum. Was wir auf dieser Reise lernen? Egal ob Tiere oder Menschen, ob Könige oder Einbrecher, Tiefseetaucher oder Astronauten, Musiker oder Sportler- wir alle sind vor Pupsen nicht gefeit. Es gibt leise und laute, stinkende und feine, lange und kurze, grosse und kleine. Und natürlich solche, die aus einem Furzkissen kommen! Und weil sie schon jedem Menschen und auch allen Tieren aus dem Po gekrochen sind, gibt es keinen Grund, bei diesem Thema rot zu werden. «Das geheime Leben der Pupse» spielt gekonnt mit unseren Ängsten und Vorurteilen gegenüber diesen besonderen Gasen, führt sie ins Absurde und zeigt mit witzigen Texten und ebensolchen Illustrationen auf, dass es keinen Grund gibt, sich für Pupse zu schämen! Pädagogisch kein bisschen wertvoll, dafür umso vergnüglichere Lektüre!

Marja Baseler&Annemarie van den Brink: Die Kackwurstfabrik. Klett Kinderbuch.

Einer der Höhepunkte dieses spannendes Sachbuch gibt es schon vor der eigentlichen Lektüre zu entdecken: auf der Cover-Innenseite sind jede Menge interessanter und witziger, kleiner Bilder zu sehen: Feste Wurst, Wurmwurst, Urlaubswurst, Kacke am Dampfen, Spasswürste, Pferdeäpfel oder eine Kackwurst! Ein gelungener Einstieg also, der sofort zum Thema führt: Kacke! Wir lernen Professor Willem Claes Pott und seine Kinder Pim und Polly kennen. Der Professor arbeitet in der Kackwurstfabrik, wo er sich in seinem Labor mit geheimen Dingen beschäftigt. Pim und Polly wüssten total gerne, was ihr Vater in der Fabrik so treibt, doch leider ist der Zutritt STRENGSTENS verboten! Natürlich lassen sich die beiden neugierigen Kinder von dem Verbot nicht abhalten und verschaffen sich mit einer kleinen List Zutritt in die Kackwurstfabrik. Auf ihrem Rundgang durch lange, unheimliche Gänge, vorbei an Bildschirmen und gluckernden Röhren, seltsamen Wegweisern und ratternden Maschinen erfahren Pim und Polly alles, was mach über Kacke, Pupse und Verdauung wissen muss. Sie erfahren, wieso unsere Hinterlassenschaften nicht immer gleich aussehen, was ein Blähbauch ist und welche Aufgabe die Bakterien in unserem Darm zu erledigen haben. «Die Kackwurstfabrik» ist Sachbuch und fantastische Geschichte in einem. Anhand einer durchgängigen Abenteuergeschichte wird jede Menge Sachwissen über die menschliche Verdauung vermittelt. Comicartige Illustrationen lockern den Text auf, kleine Kästchen liefern zusätzliche Informationen und alle, die sich vertiefter mit der Materie befassen möchten.

Spiele:

Tierkacke-Bingo. Laurence-King.

Nachdem man sich alle Sachbücher zum Thema genau angeschaut hat, gilt es bei diesem Spiel nun, das Wissen in die Praxis umzusetzen: Welches Tier hinterlässt Köttel? Wessen Kacke glitzert und wer hinterlässt würfelförmige Geschäfte? Wer seine Karte zuerst voll hat, gewinnt das Spiel- jede Menge Spass garantiert!

Tierkacke- ein Puzzle. Laurence King.

Auch bei diesem Spiel haben Kinder und ihre Erwachsenen nicht nur jede Menge Spass, sondern können ihr Wissen über tierische Hinterlassenschaften noch einmal erweitern. Und wenn die Illustrationen so bunt und witzig sind, gibt es keinen Grund mehr, sich vor Würfelkacke, Scheisshaufen, Köttel oder Pferdeäpfeln zu ekeln.

Veröffentlicht am 22.06.2022

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