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O wie....ohne Worte

Geschichten kann man auch ganz ohne Worte erzählen- mit Bildern. Die Anzahl und Vielfalt an sogenannten «Silent books» hat in letzten Jahren stark zugenommen. Wobei «Silent books» ein etwas unglücklicher Begriff ist; Bücher ohne Text regen eben gerade zu Gesprächen, zum Austausch an. Sich gegenseitig erzählen, was man sieht, gemeinsam eine Geschichte erfinden, philosophieren, sich austauschen, miteinander ins Gespräch kommen. Bilderbücher ohne Text sind ein idealer Sprechanlass und vielfältig einsetzbar. In der Arbeit mit diesen Büchern kann man sich perfekt dem Alter und Sprachniveau von Kindern anpassen. Und Silent books sind keineswegs nur für kleine Kinder geeignet; es gibt immer mehr Bücher, welche ausdrücklich nur für geübtere 'Leser'geeignet sind:anspruchsvollere Illustrationen, historische Inhalte oder grösserer Umfang- das alles ist heute auf dem Markt zu finden, so dass mit Silent Books auch auf der Mittel- oder Oberstufe Sprech- und Schreibanlässe durchgeführt werden können. Eines meiner liebsten Bücher stelle ich euch heute vor und nehme euch dafür mit in den Zoo. Ein Zoobesuch ist vielleicht ein Projekt, dass bei euch in den Sommerferien auf dem Plan steht. Wenn es dann soweit ist, dann besucht doch mal die Krokodile. Macht ihr sowieso? Umso besser! Und wenn ihr dann vor dem Krokodilgehege steht und euch die scharfen Zähne und das riesige Maul anseht, dann überlegt euch einen Moment, was das Krokodil wohl macht, wenn der Zoo am Abend schliesst und alle Wärter und Besucherinnen zuhause sind. Habt ihr eine Idee?

Die Antwort auf diese Frage findet ihr im Buch «Krokodrillo» von Giovanna Zomboli und Maria Chiara Giorgio. Die Geschichte beginnt am frühen Morgen in einer Mietwohnung. Wir sehen dem Krokodil beim Träumen zu, erleben mit, wie es vom Wecker aus dem Schlaf gerissen wird und danach die normale Morgenroutine beginnt: aufstehen, Zähne puzten, frühstücken, anziehen (welche Kravatte nehme ich heute ?), Mantel und Hut an- und los gehts. Schnellen Schrittes eilt es nun durch die Strassen zur U-Bahn, fährt mit hunderten von Menschen (und einem Gepard sowie einem Pinguin)die Rolltreppe runter und quetscht sich schliesslich in einen Wagen. Endlich angekommen geht es eilig weiter, schliesslich darf das Krokodil nicht zu spät kommen. Schnell in die Garderobe, umziehen, einen letzten Blick in den Spiegel- und dann nichts wie los: rein ins Gehege, hinlegen und grimmig dreinschauen- die ersten Besucher kommen schon! Tja, das hättet ihr wohl nicht gedacht- oder? Zootiere kommen nur zur Arbeit in den Zoo, am Abend fahren sie alle wieder nach Hause! «Krokodrillo» erzählt eine wunderbar fantasiereiche Geschichte, die einen schmunzeln lässt. Die detailreichen Illustrationen machen das Buch zu einem kleinen Kunstwerk, ein wahres Kleinod unter den textfreigen Bilderbüchern!

Veröffentlicht am 27.07.2020

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