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#trotzcorona Buchtipp 10

«Habt ihr im Supermarkt auch schon mal einen Einkaufszettel gefunden, den jemand dort hat liegen lassen? Die wie zufällig untereinandergekritzelten Nahrungsmittel sind wie ein flüchtiger Blick durch durch’s Fenster eines anderen Menschen.» So beginnt das Vorwort im Buch «Über den Tellerrand» von Gregg Segal. Ich muss zugeben, mir ist es schon öfters passiert, dass ich im Supermarkt einen fremden Einkaufszettel gefunden habe- auf dem Boden oder im Einkaufskorb, den ich mir genommen habe. Und tatsächlich finde ich es immer sehr interessant, zu lesen, was andere Menschen so kaufen. Auch wenn ich an der Kasse anstehen muss, schaue ich den Leuten vor oder hinter mir gerne in den Einkaufswagen. Ich überlege mir, was sie aus den eingekauften Lebensmitteln kochen, manchmal kommt mir dabei selbst ein Kochidee; ich lass mich inspirieren. Der Fotograf Gregg Segal hat zwar den Menschen nicht auf den Einkaufszettel geschaut, dafür aber auf den Esstisch, oder vielmehr auf den Menüplan. Er ist um die ganze Welt gereist und hat Kinder besucht. Diese haben ihm dann gezeigt, was sie während einer ganzen Woche alles essen. Aus diesen Besuchen und und Intereviews ist ein Bildband mit wunderschönen Fotografien entstanden. Jedes Kind wird inmitten der Nahrungsmittel, die es während einer Woche gegessen hat, fotografiert, im Text zum Bild erfahren wir etwas über die Kinder, deren Alltag, Lieblingsessen, Hobbies und Wünsche für die Zukunft. Wer den Bildband durchblättert, dem fällt sofort etwas auf: egal ob Beryl aus Kuala Lumpur, Cooper aus Altadena, Frank aus Senegal, Meissa aus Dakar oder Paolo aus Italien: bei allen Kindern stehen Süssigkeiten, Chips und Junkfood ganz weit oben auf der Liste bei den Vorlieben. Die einen essen die Sachen heimlich, wenn sie mit Freundinnen unterwegs sind, bei anderen gehört dieses Essen zum Alltag. Diese Tatsache lässt einen einerseits schmunzeln, macht aber auch nachdenklich.Egal in welchem Land wir den Kindern auch in den Teller schauen dürfen, Zugang zu ungesundem Essen ist überall gesichert und es sind beinahe überall die Produkte derselben Konzerne, welche in den Regalen stehen. Wir könnten also bei Beryl in Kuala Lumpur dieselben Chips kaufen wie bei Cooper in den USA. Ob das wirklich erstrebenswert ist? Und ob es Kindern tatsächlich besser geht, wenn sie überall Zugang zu Junkfood haben? Das Buch nimmmt uns auf jeden Fall mit auf eine spannende Reise durch die ganze Welt und wirkt nicht nur durch die fantastischen Bilder nach- es regt tatsächlich dazu an, mal über den Tellerrand zu schauen!

Veröffentlicht am 26.03.2020

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