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#trotzcorona Buchtipp 21

«Ihr werdet est nicht glauben. Ich, Cymbeline Iglu, bin noch nie geschwommen. Was ihr nicht glauben werdet, ist übrigens das mit dem Schwimmen, nicht, wie ich heisse.» Dies sind die ersten drei Sätze im Buch «Freischwimmen» von Adam Baron. Und sie bauen bereits so viel Spannung auf, dass man ganz schnell weiterlesen möchte, um zu erfahren, ob dieser Cymbeline wirklich noch nie geschwommen ist, wie so etwas passieren kann und ob das Unglaubliche an der Geschichte nicht vielleicht doch der Name Cymbeline ist. Schon auf den ersten Seiten stellt sich heraus, dass Cymbeline tatsächlich noch nie geschwommen ist, nicht einmal annähernd. Seine Mutter ging mit Cymbeline weder ins Babyschwimmen noch ins Kinderschwimmen, nicht ins Hallenbad oder Freibad, nicht an den Fluss oder See und schon gar nicht ans Meer. Gründe dafür gab es viele: Sandallergie, gefährliche Krokodile im Fluss, Chlor, welches Juckreiz verursacht, Untiefen in den Seen, verunreinigtes Wasser in Schwimmbädern. Cymbeline hat einige Anläufe unternommen, um seine Mutter davon zu überzeugen, doch einmal einen Hallenbadbesuch in Betracht zu ziehen, doch sie hat immer irgendeine Ausrede erfunden, wieso es gerade nicht passt. Mit der Zeit hat seine Versuche aufgeben und das Thema schwimmen abgehakt. Und eigentlich ist er damit auch immer gut gefahren.

Bis dann dieser eine Montag kommt. Der Montag, an dem Miss Phillips der Klasse verkündet, dass sie von nun an einmal in der Woche Schwimmunterricht haben werden. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, lässt sich Cymbeline von Billy, seine Erzfeind auch noch zu der Aussage verleiten, er sei ein sensationeler Schwimmer, was Billy sofort ausnutzt, um ein Wettschwimmen anzusetzen. Und dieses Wettschwimmen ist der Beginne einer riesigen, beinahe nicht enden wollenen Katastrophe, die Cymbelines Leben und alles, was er bisher zu wissen glaubte, auf den Kopf stellt. Er taucht ganz tief ab und braucht viel Atem und Durchhaltewillen, um am Ende der Geschichte wieder aufzutauchen, das Leben sieht ganz anders aus als zuvor- aber nicht schlechter! Nicht nur die ersten drei Sätze des Buches bauen eine unglaubliche Spannung auf, auch wenn man weiterliest hat man das Gefühl, dass man auf etwas zusteuert- eine Erkenntnis, ein Geheimnis, eine Katastrophe. Baron schildert die Ereignisse aus Sicht von Cymbeline, dem Antinhelden, der einem von der ersten Seite an ans Herz wächst. Mit viel Humor und Wortwitz werden sein Leben und seine Probleme, die er zuhause und in der Schule hat, beschrieben, und man erfährt, dass es da wohl ein grosses Geheimnis gibt in Cyms Leben, an welches er sich selbst auch nicht rantraut. Man erlebt beim Lesen eine Achterbahn von Gefühlen:oft muss man laut rauslachen, manchmal stockt einem der Atem und es gibt auch Stellen, wo es gut ist, wenn man Taschentücher in der Nähe hat. «Freischwimmen» ist eines meiner Lieblingsbücher dieses Frühlings, welches ich nur allen Kinderbuchfreunden dringend ans Herz legen kann!

Veröffentlicht am 06.04.2020

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